Verbraucher, Mitarbeiter und Investoren gleichermaßen verlangen immer nachdrücklicher, dass Unternehmen positive und belegbare Maßnahmen ergreifen, um ihre schädlichen Umweltauswirkungen zu verringern.  

Der Druck, dieser Forderung nachzukommen, kann jedoch schier überwältigend sein und für unzählige Firmen besteht das größte Hindernis darin, nicht zu wissen, wohin oder wie sie den ersten Schritt machen sollen. Allerdings hat sich insbesondere eine Kennzahl als logischer Ausgangspunkt herauskristallisiert, handelt es sich dabei doch um einen der quantifizierbarsten Werte, um Nachhaltigkeit zu messen: die Verringerung des CO2-Fußabdrucks

Das Ziel, die Kohlenstoffdioxidbilanz zu reduzieren, wirkt anfangs möglicherweise entmutigend – insbesondere wenn alle relativ einfach umzusetzenden Maßnahmen wie die Verringerung des Materialverbrauchs im Büro oder LED-Beleuchtung bereits umgesetzt wurden. Umfassendere Initiativen zu ergreifen, ist jedoch weit weniger komplex als es zu Beginn den Anschein haben könnte. Der Einkauf ist hervorragend geeignet, in gleich drei wesentlichen Unternehmensbereichen handfeste Verbesserungen zu ermöglichen, von denen letztendlich die gesamte Firma profitiert. 

Reduzierung des CO2-Fußabdrucks: 3 Bereiche, um etwas zu bewegen 

Zunächst sollten unbedingt die primären Bedarfe Ihres Unternehmens definiert werden, um anschließend die Nachfrage entsprechend zu steuern. Von Geschäftsführern bis zu Einkaufsmanagern ist niemand davor gefeit, Bestellanforderungen einfach deshalb nachzukommen, weil sie in ein bestimmtes Budget passen oder von einem qualifizierten Zulieferer stammen. Nachhaltigkeitsbestrebungen beginnen aber dort, wo interne Kunden darauf angesprochen werden, ob sie ein bestimmtes Produkt oder einen Service wirklich brauchen, und, wenn dem so ist, ob sie nachhaltigere Alternativen in Erwägung ziehen würden. Manchmal reicht diese Frage schon aus, damit jemand seine wahren Bedürfnisse noch einmal überdenkt. 

Das Ganze beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Produkt oder den Service selbst, sondern könnte ebenso gut die weitreichenderen Umweltkosten umfassen, die mit dem Erwerb einhergehen. Wo Produkte unternehmensrelevant sind, kann eine gesteuerte Nachfrage beispielsweise die Verringerung der notwendigen Auslieferungen umfassen, und sich womöglich in Form größerer Abgabemengen einmal wöchentlich statt vieler kleiner Lieferungen niederschlagen. 

Das Verändern von Spezifikationen ist ein weiterer nützlicher Hebel für unmittelbare Auswirkungen mit schier unerschöpflichem Potenzial. Produktionsbetriebe haben eventuell die Möglichkeit, Bauelemente dank Forschung leichter oder langlebiger zu machen, Kunststoffprodukte durch weniger umweltschädliche weil biologisch abbaubare Materialien zu ersetzen – oder die Erzeugung bestimmter Komponenten gleich ganz einzustellen. Auch die Verpackung rückt nach und nach in den Fokus, insbesondere in Supermärkten, wo Verbraucher umweltbewusstere Praktiken und Materialien einzufordern beginnen. Diese Ideen können sektorübergreifend genutzt und eingesetzt werden und in einigen Fällen sogar zu Einsparungen führen.

Auch die Hinwendung zur Kreislaufwirtschaft stellt einen gangbaren Weg dar. Einfach gesagt dreht sich bei dieser Idee alles darum, Produkte so zu entwerfen, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer wiederverwendet oder recycelt werden können. Oder ganze Systeme so zu konzipieren, dass Erzeugnisse des einen Standorts zu Rohstoffen des anderen werden können. Diese Wirtschaftsform lässt sich auf unterschiedliche Weise und relativ einfach umsetzen; in Skandinavien lassen sich Beispiele für gewerbliche Symbiosen beobachten, die dieses Konzept anwenden. Ein Betrieb erwärmt Wasser mit der Abwärme einer Chemiefabrik und ermöglicht es so einem benachbarten Unternehmen, unter optimalen Bedingungen Fische zu züchten. Deren Nebenprodukt dient anschließend als Dünger für den Anbau von Pflanzen im örtlichen Gewächshaus, dessen weiterer CO2-Ausstoß auf direktem Wege der Chemiefabrik zur Verfügung gestellt wird. 

Diese Herangehensweise verringert den anfallenden Müll insgesamt – der zumindest teilweise mehr und mehr als Nebenprodukt mit zusätzlichen Verwendungszwecken gesehen wird. Und auch Autos werden bereits sehr viel modularer entworfen, um Einzelteile am Ende ihrer Lebensdauer leichter verwerten zu können. Bisher wurden diese nach wie vor funktionstüchtigen Teile zusammen mit dem übrigen Wagen als Altmetall entsorgt. 

Hand in Hand für Ihr Budget und den Planeten

Vielfach bedürfen Unternehmen zur Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks eines wirklich neuen – und kollaborativen – Ansatzes, der der guten Sache wegen auch alle Zulieferer und sogar Mitbewerber miteinbeziehen sollte. Im Bankensektor rangen sich konkurrierende Organisationen zur Bildung eines zentralen Dienstes durch, um wichtige Schriftstücke einzelner Niederlassungen entgegenzunehmen und weiterzuleiten. Da nun nicht mehr jede einzelne Bank diesen Unterlagen separat hinterherjagen muss, wird die Umwelt geschützt und auch noch Geld gespart. Hier hat der Einkauf die Aufgabe, die Agenda voranzubringen und mögliche Lösungen vorzuschlagen, die dann unternehmensweit besprochen werden können.

Die größte Herausforderung besteht häufig aber einfach darin, die Dinge anders zu sehen. Viele Einkaufsmitarbeiter betreten mit dieser Aufgabe absolutes Neuland und es gibt kein Handbuch, um ihnen bei den dringend notwendigen, neuen Ansätzen unter die Arme zu greifen. 

Dennoch ist das Potenzial für den Einkauf nicht zu unterschätzen. CEOs drängt es danach, ihre Unternehmen in diese Richtung zu lenken, und beteiligte Mitarbeiter werden sich über Vorschläge zu spezifischen Maßnahmen freuen, die sich relativ unkompliziert umsetzen lassen. Die Beschaffung steht in modernen Unternehmen wahrlich im Zentrum bei der Bewältigung der zweifelsfrei heikelsten Aufgabe unserer Zeit, und sollte nicht zögern, sich gewinnbringend Gehör zu verschaffen. 

 

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