Führende Experten der Branche erklären, warum der Kontext eines Unternehmens wichtig ist, wie man schnell Dinge bewirkt und Ziele mit der Unternehmensführung abstimmt.

1. Kontext ist alles

Während einige Unternehmen in den ersten 100 Tagen nicht mehr als eine oberflächliche Bewertung erwarten, werden andere nicht bereit sein, 100 Tage lang auf Veränderungen zu warten. Um welche Art des Unternehmens es sich in Ihrem Fall handelt, müssen Sie anhand Ihres ersten Einsatzes im Unternehmen beurteilen.

Mitarbeiter wollen gehört werden. Es ist wichtig, einen Plan zu haben. Aber wenn Sie diesen groß heraus posaunen und bereits als vollendete Tatsache präsentieren, dann hören Sie nicht zu, sondern erzählen allen nur von Ihrer eigenen Agenda. Beziehen Sie Fachbereiche ein und hören Sie ihnen zu. Seien Sie bereit, Ihren Plan an Gegebenheiten anzupassen, sonst könnte er unter Umständen seine Relevanz verlieren. Und sprechen Sie mit Mitarbeitern auch und zuerst über deren Geschäftsbereiche und Aktivitäten. Beschränken Sie Gespräche nicht ausschließlich auf Einkauf und Einsparungen.
Adrian Cook, Group Head of Procurement, Babcock International Group

2. Starten Sie sofort durch

Besorgen Sie sich noch vor Ihrem ersten Tag Kopien aller Geschäftspläne und strategischen Dokumente. Lassen Sie von Ihrer/Ihrem PA Meetings mit wichtigen Fachbereichen sowie Orientierungsführungen durch die wichtigsten Fertigungsbetriebe organisieren. Dies wird Ihnen zu einem besseren Verständnis der Geschäftstätigkeit verhelfen, so dass Sie die zentralen Fragen und Problemstellungen schneller identifizieren können.
Ian Bolger, Principal bei Efficio und früherer Head of Supply Chain bei Thames Water

3. Stimmen Sie Ihre Ziele auf die des oberen Managements ab

Sie müssen zunächst sehr schnell die Zustimmung des oberen Managements gewinnen und sollten deshalb unbedingt Ihre Ziele auf dessen Ziele abstimmen. Der Fokus des Managements wird nicht auf der Veränderung um ihrer selbst Willen liegen. Achten Sie also vor allem darauf, was die Veränderung voranbringt und was Sie zu leisten versuchen. Zeichnen Sie dann ein ganz klares Bild vom Zielzustand. In meinem Fall ging es auch darum, wo wir uns im Jahr 2015 im Hinblick auf Kostenreduzierung und Steuerung externer Ausgaben befinden werden. Seien Sie nicht zurückhaltend, wenn es darum geht, Risiken einzugehen – das gehört einfach zu Ihrer Position.
Charles Letizia, CPO, Generali