Wie der führende Hafenbetreiber Peel Ports Group (PPG) seinen Einkauf umgestaltete, um nicht nur kommerziell erfolgreicher zu sein.

 

Efficio wurde von PPG erstmalig im Jahr 2014 beauftragt, um das ambitionierte Wachstum sowie die unternehmensweite Integration des Einkaufs zu unterstützen. Die Ausgangslage stellte sich für Peel Ports damals wie folgt dar:

  • Um die ambitionierten Wachstumsziele von Peel Ports erreichen und optimalen Kundenservice sicherstellen zu können, war die Einführung einer hochgradig effizienten, agilen und leistungsfähigen Supply Chain notwendig.
  • Erforderlich war auch ein leistungsstarker Einkauf, um die Belastbarkeit und die Agilität der Supply Chain zu verbessern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der konzernweiten operativen Effizienz zu leisten.
  • Benötigt wurde außerdem ein hohes Maß an Einkaufs-Know-how für die Beschaffung komplexer geschäftskritischer Leistungen und um in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern bisherige Geschäftsprozesse zu überarbeiten und die Einkaufsstrategie grundlegend zu überdenken.
Der Einkauf spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der richtigen Strategien und Geschäftsmodelle.
Gary Parkinson, Stellv. COO, Peel Ports Group

Einkaufstransformation

Mit Blick auf die ehrgeizigen Wachstumsziele und anspruchsvollen Vorgaben zur Kostensenkung beauftragte PPG Efficio damit, den Einkauf zu transformieren und die Supply Chain neu auszurichten.

Der stellvertretende COO bei PPG erklärt: „Wenn die Waren unserer Kunden ankommen, geht unsere Arbeit erst richtig los. Betriebliche Spitzenleistungen und die Leistungsfähigkeit der Lieferanten sind beides wichtige Faktoren, um Kundenservice auf dem Niveau bieten zu können, das wir anstreben."

„Der Einkauf spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung der richtigen Strategien und Geschäftsmodelle sowie in der Auswahl der passenden Zulieferer. Mit diesen arbeiten wir daran, unsere volle Leistungsfähigkeit zu erhalten und beide Seiten treiben kontinuierliche Verbesserungen und Innovationen voran – das war das Ziel unseres Transformationsprogramms.“

Die übergeordnete Zielsetzung war es, die Supply-Chain-Strategie mit den Unternehmenszielen in Einklang zu bringen:

a) Kurzfristige Identifizierung und Realisierung von deutlichen Einsparungsmöglichkeiten sowie
b) Langfristige Transformation der Leistungsfähigkeit der Supply Chain

Die Umsetzung erfolgte durch drei wesentliche Maßnahmen:

1. Strategische Überprüfung der Supply Chain 

In gemischten Teams stellte Efficio gemeinsam mit Peel Ports die bestehende Supply Chain und das Betriebsmodell auf den Prüfstand, um festzustellen, welche Aktivitäten am besten durch externe Lieferanten abgedeckt werden sollten. Die Teams legten eine neue Supply-Chain-Strategie fest, die agiler, flexibler und nach oben und unten besser skalierbar war, um leichter auf variierende Anforderungen der Kunden reagieren zu können.

Mithilfe der innovativen Einkaufstechnologien von Efficio wurden mehr als 30 Ausschreibungen durchgeführt, um die richtigen, langfristigen Partner in einer Vielzahl von Geschäftsbereichen auszuwählen.

2. Lieferantenmanagement (SRM) 

Dieser Schritt beinhaltete die Einführung eines neuen Prozesses im Bereich des Lieferantenmanagements (SRM) von strategischen Zulieferern, um aktives Lieferanten-Performance-Management und eine kontinuierliche Verbesserung von Sicherheit, Service, Qualität, Preis und Innovation zu gewährleisten. Der Prozess nutzt das SRM-System von Efficio, um ein Dashboard der Lieferanten-Performance zu erstellen und Potenziale zur Leistungsverbesserung durch den Einsatz von Lean-Methoden zu identifizieren.

3. Aufbau eines unternehmensweiten, leistungsfähigen Einkaufs

Um die Führungsebene von PPG zu unterstützen, stellte Efficio Interim Manager zur Verfügung, um die unternehmensweite Transformation und Integration voranzutreiben. Innerhalb von zwei Jahren konnte Efficio Folgendes erreichen: 

  • Entwicklung und Implementierung eines neuen, gruppenweiten Ziel-Betriebsmodells – mit detaillierten Rollenbeschreibungen, Organisationsstrukturen, Verfahrensanweisungen, Leistungskennzahlen und Zielen
  • Einführung der bewährten Tools und Systeme von Efficio und damit deutlicher Wandel hinsichtlich der Fähigkeiten des Einkaufs zur Arbeit auf Basis von modernen Best-Practice-Methoden und -Prozessen
  • Optimierung der vor Ort genutzten P2P-Systeme der PPG mit Blick auf fristgerechte Zahlungen und Prozesseffizienz

Die Zielsetzung des Projekts ging deutlich über reine Einsparungen hinaus und beinhaltete außerdem: "Make-or-Buy"-Entscheidungen; Überarbeitung von Prozessen; Verbesserung der Versorgungssicherheit; Erhöhung der Ressourcen-Flexibilität und Sicherstellung der Investition in neue Vermögenswerte. 

Dennoch führten auch diese Projekte zu Einsparungen zwischen 4 und 16 %. Die Projekte und Strategien haben außerdem für eine Transformation der wesentlichen Lieferantenbasis gesorgt, was die folgenden strategischen Vorteile mit sich brachte:

  • Bessere operative Ergebnisse – die konsequente Herangehensweise von Efficio an den gesamten Einkaufsprozess gewährleistet klar definierte Zuständigkeiten, zweckmäßige Spezifikationen, ausführliche und transparente Preismodelle, einen hochgradig strukturierten Verhandlungsprozess mit detaillierter Kostenanalyse sowie sorgfältig erstellte Verträge, um Risiken zu minimieren. Die Einkaufsteams binden in der ersten Strategiephase die internen Endbenutzer mit ein, um am Beschaffungsmarkt alternative Produkte und Lösungen zu finden. Anschließend starten wir einen klar definierten Prozess zur Definition der Anforderungen, um sicherzustellen, dass die Ausrüstung, Anlagen oder Dienstleistungen den konkreten Bedürfnissen entsprechen.
  • Neue Ausrüstung – höhere Verfügbarkeit und geringere Kosten über die gesamte Lebensdauer – geringerer Treibstoffverbrauch und niedrigere Reparatur- und Wartungskosten
  • Operational Excellence – die Vereinfachung der Supply Chain und die Integration von erstklassigen Dienstleistern haben gemeinsam mit der neuen Ausrüstung dafür gesorgt, dass sich ein großer Teil der Kostenblöcke von fixen auf variable Kosten verschoben hat, wobei das Service- und Verfügbarkeits-Risiko auf den Lieferanten übertragen wurde. Dies hat den Kundenservice deutlich verbessert und ermöglicht dem Management der PPG, sich auf den „Output“ und weniger auf den „Input“ zu konzentrieren, was insbesondere dem Kunden zu Gute kommt.

Der Einkauf wird intern nun als wichtiger „Geschäftspartner“ wahrgenommen, der von Beginn an in die gesamte Strategieentwicklung und Geschäftsplanung eingebunden wird.

Der stellvertretende COO drückt es so aus: „Efficio stellt Bestehendes auf positive Weise in Frage und bringt die analytischen Fähigkeiten mit, die geschäftlichen Anforderungen genau herauszuarbeiten. Dann folgt das Festlegen innovativer Strategien und Geschäftsmodelle, um die Unternehmensziele zu erreichen."

„Die verbesserten Fähigkeiten des Einkaufs haben wichtige operative Risiken deutlich reduziert und die zentrale Einkaufsabteilung ist jetzt besser dazu in der Lage, PPG bei den ambitionierten Wachstumsplänen zu unterstützen.“

Die Schlüsselelemente eines Transformationsprojekts

 

Peel Ports: Key elements of a transformation project

Das Unternehmen Peel Ports 

Die Peel Ports Group (PPG) fertigt jährlich rund 70 Millionen Tonnen Fracht über ihre Betriebe in England, Schottland und Irland ab. Sie bietet ihren Kunden integrierte Logistiklösungen und nutzt dazu ein Netzwerk an Unternehmen in ganz Großbritannien. Peel Ports gehört zur Peel Group, einem Konzern mit Vermögenswerten von 5 Mrd. Pfund und 5.000 Mitarbeitern. 

Neben erstklassigen Import-/Export-Einrichtungen für ihre vielen Kunden hat sich die PPG außerdem das Ziel gesetzt, ihre einzigartige Infrastruktur dazu zu nutzen, Staus auf den Straßen zu reduzieren und ihren langjährigen Kunden dabei zu helfen, ihre Ziele bei der CO2-Reduzierung zu erreichen.

Zwei wichtige Punkte bei dieser Strategie sind:

  1. Das Tiefwasser-Container-Terminal "Liverpool2" im Hafen von Liverpool.
  2. Der Manchester Schiffskanal, der ebenfalls von PPG betrieben wird.

Gary Hodgson, COO von Peel Ports, fasst das Leitbild des Unternehmens so zusammen: „Wir unterstützen unsere Kunden mit wegweisenden Logistiklösungen dabei, ihre Wachstumsziele zu erreichen.“

Liverpool2 – Europas erstes halbautomatisiertes Container-Terminal

Liverpool2 war nach Eröffnung im Jahr 2016 das erste Tiefwasser-Container-Terminal im Nordwesten Englands sowie eines mit der zentralsten Lage in Großbritannien. Es kann vom Großteil der Tiefwasser-Containerschiffe der weltweiten Flotten genutzt werden. Liverpool2 ist Europas erstes halbautomatisiertes Container-Terminal und mit acht Ship-to-Shore (STS) Krananlagen und 22 schienengebundenen Stapelkränen (CRMG) gleichzeitig eines der effizientesten und modernsten in Europa.

Liverpool liegt mitten in Großbritannien und verfügt mit zehn Autobahnen im Umkreis von zehn Meilen um Liverpool2 sowie zehn per Schienen angebundenen Terminals über exzellente, multimodale Verkehrsverbindungen. Das bietet Schifffahrtsunternehmen durch die direkte Anbindung globaler Frachtdienstleistungen an Großbritannien, Schottland und Irland die Chance, sich deutlich vom Wettbewerb abzuheben. 

Dank Logistiknetzwerk Fracht von der Straße nehmen

Der Manchester Schiffskanal ist eine bedeutende Binnenwasserstraße, die an den Hafen von Liverpool angebunden ist und es ermöglicht, Fracht weiterzuleiten und in das Zentrum von Manchester zu transportieren, ohne dazu das Straßennetz nutzen zu müssen.

Die Straßen in Großbritannien zählen zu den stauträchtigsten in ganz Europa. PPG nutzt den Hafen von Liverpool und den Manchester Schiffskanal, um eine alternative Transportmethode zu bieten und Fracht von der Straße zu bekommen – ein Engagement, das durch das Liverpool2 Tiefwasser-Container-Terminal noch verstärkt wurde.